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  • AutorenbildArne Böhm

Wie guter Smalltalk geht

Für manche Menschen ist Smalltalk ein Graus. Für sie bedeutet es, belanglose Gespräche zu führen, sich notgedrungen noch eine Bemerkung über das Wetter aus der Nase zu ziehen und, wenn gar nichts mehr geht, ein plumpes: “Und sonst so?” zu stammeln. Ich bin einer dieser Menschen. Genau deswegen habe ich mich etwas mit dem Thema auseinandergesetzt und - gewissermaßen als Selbsthilfe - meine Erkenntnisse in diesem kurzen Beitrag zusammengefasst.





Sie befinden sich in einem Fahrstuhl, vor einem Meeting, zu Beginn eines Bewerbungsgespräches oder auf einer Messe - es gibt zig Situationen, in denen es nicht schlecht wäre, genau jetzt einen lockeren Spruch auf den Lippen oder einfach ein gutes Thema zu haben. Und genau das ist auch der Grund, warum uns Smalltalk häufig in Verlegenheit bringt: Wir wissen nicht, was wir sagen sollen. Und so bedienen wir uns der üblichen Phrasen, die man selbst nicht mehr hören kann.


Woran man merkt, dass Smalltalk schiefgeht


Bevor wir uns damit befassen, was guten Smalltalk ausmacht, lohnt ein Blick auf eher schlechten. Immer dann, wenn wir uns selbst in den Vordergrund rücken, laufen wir Gefahr zu viel über uns selbst zu reden und dadurch selbstgefällig oder egozentriert zu wirken.


Brenzliche Themen wie Politik und Religion lassen wir lieber außen vor. Sport kann auch heikel werden, vor allem wenn man sich nicht auskennt, oder sich über eine Mannschaft aufregt, deren Fan ausgerechnet unser Gegenüber ist. Sie kennen solche Fettnäpfchen ;)


Und fällt einem gar nichts mehr ein, kann man ja immer noch über den Kollegen von nebenan lästern, oder? Keine gute Idee! Nicht nur dass es insgesamt keine gute Angewohnheit ist und mehr über einen selbst verrät als über denjenigen, über den man lästert, so wirkt Lästern im Smalltalk doppelt bitter. Der Gesprächspartner weiß ja, dass es sich um Smalltalk handelt, und muss sich dann schon fragen, warum man gerade in so einer kurzweiligen Situation nichts anderes im Sinn hat, als andere schlecht zu machen.


Spätestens wenn wir bemerken, dass unser Gesprächspartner mit dem Blick umherschweifen, sich vielleicht sogar abwendet oder nur noch gequält lächelt, sollten wir unsere Strategie anpassen.



So geht guter Smalltalk


Es waren für mich schließlich zwei Fragen, die Smalltalk nicht nur gut sondern auch

leichtgängig machen:


  1. Was finde ich augenscheinlich am anderen interessant?

  2. Was verbindet mich ggf. mit dem anderen?


Immer dann, wenn Sie sich ehrlich für einen anderen Menschen interessieren, spürt er das und wird Sie im Anschluss nicht nur als guten Gesprächspartner, sondern auch als besonders sympathisch in Erinnerung behalten.





Die Frage ist nur: Wie finde ich Gemeinsamkeiten heraus? Ich kann ja schließlich nicht einfach fragen, oder? Manchmal ist es offensichtlich. Der Kunde kommt mit derselben Automarke zum Termin gefahren wie ich. Schon bin ich im Gespräch. Okay, das war einfach. Was aber, wenn es keine offensichtlichen Merkmale gibt und mein Gegenüber anfänglich nicht so gesprächig ist?

Stellen Sie interessiert(e) Fragen. Denn wenn Ihre Fragen zu kurios sind, können Sie den anderen schnell in Verlegenheit bringen. Verfolgen Sie damit am besten das Prinzip, ein eher oberflächliches Thema zu nehmen und es mit gewissen Nachfragen etwas in die Tiefe zu bringen. So kann der andere seine Erfahrungen kundtun, seine Meinung abgeben und damit für Sie richtig hilfreich sein. Und dieser Punkt ist besonders wichtig. Die meisten Menschen helfen gerne. Machen Sie sich das doch einfach beim Smalltalk zunutze.


Hier beispielhaft ein paar Fragen:

  • Kommen Sie hier aus Düsseldorf?

  • Was begeistert Sie an dieser Stadt am meisten?

  • Wo kann man hier richtig gut essen gehen?

  • Welchen Kinofilm können Sie aktuell empfehlen?

  • Welches Buch/Film hat Sie zuletzt begeistert?

  • Welche Stadt fanden Sie bisher besonders beeindruckend?

  • Welches Urlaubsziel würde Sie aktuell am meisten reizen?


Hier noch zwei Ideen, die ich zum Teil schon selbst probiert habe. Sie sind allerdings nur zu empfehlen, wenn man kein Problem mit irritierten Blicken hat.


Angenommen, Sie stehen mit drei weiteren Personen in einem Fahrstuhl. Lockern Sie die Situation doch etwas auf, indem sie sagen: “Sie fragen sich sicher, warum ich dieses Meeting so spontan einberufen habe?” Habe ich schon mal gemacht - ist witzig :)


Zweite Idee: Wenn Sie vor Ihrem nächsten Meeting noch zu zweit sind, fragen Sie die andere Person, ob Sie sich verstecken wollen. Habe ich persönlich noch nicht ausprobiert, stelle ich mir aber sehr lustig vor.


Mein Fazit: Wenn ich möchte, finde ich immer etwas am anderen, wofür ich mich interessieren kann oder das mich vielleicht sogar begeistert. Ehrliches Interesse ist und bleibt die beste Grundlage.


Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim nächsten Smalltalk.


Ihr

Arne Böhm

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