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AutorenbildArne Böhm

Deine effektive Zielsetzung - SMARTe Ziele



“Du musst dir Ziele setzen!” 


Genau diese Ratschläge hört man immer wieder von seinen Eltern, einem Coach oder von anderen Person, die es gut mit einem meinen. Warum Zielsetzung gelernt sein will, wie SMARTe Ziele dir dabei helfen können und was du noch brauchst, um deine Ziele dann tatsächlich auch zu erreichen, zeige ich dir in diesem Beitrag.

Viel Spaß!


Warum solltest du dir Ziele setzen?


Ich denke, es darf ja die Frage erlaubt sein, warum es überhaupt notwendig ist, sich Ziele zu setzen. Schließlich könnten wir auch unsere Gedanken als roten Faden nutzen, der uns dann zum gewünschten Ergebnis führt. Implizit wissen wir sicherlich, wohin wir wollen, oder nicht?

Wer sich keine Ziele setzt, kann Gefahr laufen, lediglich Erfüllungsgehilfe für diejenigen zu sein, die Ziele haben - so liest man es ja in vielen ähnlichen Zitaten. Wer jetzt denkt: “Ach, so schlimm wird das doch gar nicht sein...” Dem sei gesagt, dass das gesamte Gesellschaftssystem darauf aufgebaut ist, dass wenige einen ganz konkreten Plan haben und viele diesen Wenigen folgen. Ist ja auch irgendwie sinnvoll. Nicht jeder ist der geborene Anführer. Solltest du dich allerdings aus der Masse hervorheben wollen, kann eine konkrete Zielsetzung schon eine lohnenswerte Beschäftigung sein.


Das Fundament einer effektiven Zielsetzung


Bevor du dich allerdings mit der SMART-Methode beschäftigst, brauchst du eine Grundlage, auf der du nachhaltig deine Ziele errichten kannst. Stell es dir tatsächlich wie einen Hausbau vor. Wenn du zu Beginn der Konstruktion wenig Zeit und Energie in das Fundament gesteckt hast, kann das darauf errichtete Haus noch so schön sein, es wird über kurz oder lang kollabieren. Ähnlich verhält es sich mit deinen Zielen.

Im Folgenden findest du ein paar Anregungen, die Dir die Frage beantworten, ob das angestrebte Ziel auch wirklich zu dir passt.


Passt dein Ziel zu deinen Werten?


Sehr vereinfacht ausgedrückt, sind Werte Handlungen, Einstellungen oder Zustände, die du subjektiv als positiv und erstrebenswert betrachtest. Sie bilden sich gemäß deiner sozialen Herkunft und deines aktuellen Umfelds heraus und entwickeln sich im Laufe deines Lebens weiter. In welchem Fall ein Wert zu deinem Ziel nicht passen könnte, verdeutlicht ein simples Beispiel:





Angenommen, dein Ziel ist es, Millionär zu sein, teure Autos zu fahren, exotische Reisen zu machen und einfach einen traumhaften Lifestyle zu führen - klingt doch fantastisch! Solltest du allerdings in einem Umfeld aufgewachsen sein, in dem man Reichtum mehr mit Gaunerei gleichsetzt - nach dem Motto: “Geld verdirbt den Charakter!” oder “Wer besonders reich ist, hat doch bestimmt Dreck am Stecken.” - so wird es dir sicherlich schwer fallen, eine gute Beziehung zu Geld zu entwickeln und deine Ziele dahingehend aufzubauen, weil du Geld implizit als nicht wirklich schätzenswert betrachtest. Du willst ja schließlich kein Gauner sein. Das ist auch mit einer der Gründe, weshalb du bestimmt Menschen kennst, die trotz akademischer Titel in ihrem Leben bisher kein Vermögen aufgebaut haben. Sicherlich haben sie sich nicht bewusst dafür entschieden. Es ist wie eine verborgene Kraft, die sie von der Erreichung ihres Zieles immer wieder abhält, wenn ihre Werte nicht kongruent sind zu ihren Zielen.

Das soll selbstverständlich nicht bedeuten, dass du dir diese Ziele jetzt nicht setzen kannst, du solltest dir schlichtweg bewusst sein, welche Werte für dich besonderen Stellenwert haben. Wie du das einfach und effektiv machen kannst, zeige ich dir.

(Das Thema Werte ist ein sehr weites Feld und wird von mir in einem späteren Beitrag noch einmal näher thematisiert. Ich möchte hier dir nicht den Eindruck vermitteln, dass es trivial ist und wir es in zwei Minuten abhandeln können, aber du brauchst für eine sinnvolle Zielsetzung einfach eine gewisse Grundlage.)


  1. Suche bei Google nach “werte übersicht” und du findest ein paar nützliche Seiten mit langen Listen unterschiedlicher Werte.  

  2. Gehe sie der Reihe nach durch und streiche alle Werte heraus, die gar nicht zu dir passen.

  3. Nun stehen auf dem Blatt beispielsweise 50 Werte, mit denen du dich identifizieren kannst.

  4. Überprüfe nun, welche Werte übergeordnete sind - z.B. könnte Selbstständigkeit unter Freiheit kategorisiert werden. Also kannst du Selbstständigkeit streichen.

  5. Mache das so lange, bis du nur noch eine Handvoll Werte übrig hast. Das sind dann deine Hauptwerte.

  6. Letzter Schritt, sehr wichtig: Verknüpfe sie mit einer emotionalen Referenz. Nimm also ein Ereignis aus deiner Vergangenheit, bei dem du einen dieser Werte besonders stark empfunden hast. Dadurch kannst du dir noch einmal rational klarmachen, weshalb dir dieser Wert so unglaublich wichtig ist.



Du bist dir jetzt deiner Werte bewusst und hast eine gute Grundlage für eine gelungene Zielsetzung. Solltest du an dieser Stelle einen gewissen Widerstand spüren, weil du gemerkt hast, dass manche Werte noch nicht zu deinen Zielen passen, so empfehle ich dir, dass du dich vor dem Weiterlesen mit der Veränderung von Glaubenssätzen beschäftigst. Auch dieses Thema werde ich dir in einem späteren Artikel näher bringen. 


SMARTe Ziele


Neben einer geeigneten Grundlage ist die präzise Definition deines Zieles wichtig. Merke dir einfach Folgendes: Vage definierte Ziele sind gar keine Ziele sondern nur Wünsche. Und durch reines Wünschen hat vermutlich noch nie jemand etwas Großes erreicht ;-)

Ganz egal, ob du dir private Ziele oder geschäftliche steckst - beispielsweise im Projektmanagement oder bei deinen kurz-, mittel- und langfristigen Meilensteinen im Leben - die SMART-Methode hilft dir, Klarheit zu schaffen.

SMART ist hier als Akronym zu verstehen, also als ein Wort, bei dem jeder Buchstabe der Anfangsbuchstabe eines neuen Wortes ist.





(Die Auflösung im Englischen weicht hier von der deutschen etwas ab, macht aber für unsere Betrachtung keinen großen Unterschied.)


Spezifisch: Dein SMARTes Ziel sollte klar und präzise formuliert sein. Es empfehlen sich Aussagen zu verwenden, die in der ersten Person Singular Präsens Aktiv geschrieben sind (sofern es um deine persönlichen Ziele geht). Warum Präsens, wenn es sich doch um einen zukünftigen Zustand handelt? Weil wir uns so deutlich stärker mit der Situation identifizieren können. Ach, und bitte auch positiv formulieren! Unser Unterbewusstsein kann mit negativen Formulierungen schlichtweg nicht gut umgehen. Mache den Test: Denke jetzt nicht an den berühmten rosa Elefanten ;-)

Bitte verwende auch keine Vergleiche mit anderen, sondern nutze absolute Aussagen, also solche die nur dich betreffen und von dir abhängig sind.

Messbar: Wenn du ein Ziel definierst, brauchst du hinterher einen Anhaltspunkt, ob du das Ziel tatsächlich erreicht hast. Das kann beispielsweise eine gewisse Anzahl sein von einem Gut X wie Geld, Freizeit, Reisen etc. oder aber eine wahrnehmbare Veränderung in deinem Leben. Vielleicht magst du dich einfach fragen: “Wenn ich mein Ziel erreicht habe, woran würde ich das dann merken?”

Attraktiv: Es liegt vermutlich auf der Hand, dass dich ein langweiliges Ziel nur wenig motivieren wird. Besser ist es, das Ziel direkt mit deinem Warum zu verknüpfen. Das schafft die nötige Energie, um auch Hindernisse zu überwinden und wird darüber hinaus von deinem Unterbewusstsein akzeptiert.

Realistisch: Damit ist jetzt nicht gemeint, dass du klein denken sollst, sondern dass es im Bereich des Möglichen liegen muss in Bezug auf die Zeit und die einzusetzenden Mittel. Denke bitte daran, dass auch große Ziele aus kleinen “realistischeren” Unterzielen bestehen.

Terminiert: Du brauchst eine Deadline, also einen fixen Zeitpunkt, an dem dein Ziel erfüllt hast. Das schafft nicht nur Klarheit, sondern bringt auch eine gewisse Autorität mit sich, damit du weniger versucht bist, es aufzuschieben.


Erreiche deine SMARTen Ziele


Visualisierung hilft dir bei deinen Zielen

Ziele definieren ja einen attraktiven Zustand in deiner Zukunft. Daher ist es auch so wichtig, diesen so gut es geht gedanklich auszuschmücken. Erinnere dich beispielsweise kurz an deinen letzten Urlaub, als du am Strand gesessen hast mit deiner Piña Colada in der Hand und der Sonne beim Untergehen zusahst. Du kannst dich im Nu wieder in diese Situation hineinversetzen, obwohl es nur eine Vorstellung ist. Warum solltest du dich nicht auch schon jetzt in deinen Zielzustand hineinversetzen? Im Grunde ist ja aktuell beides nicht real, nur dass das Eine Erinnerungen, das Andere Erwartungen sind. Überprüfe also jedes gesetzte Ziel besonders im Hinblick auf seine Attraktivität, indem du schon jetzt in Gedanken deinen Zielzustand erreichst.


Wieso du Ziele aufschreiben solltest

Ich weiß, es ist lästig. Niemand hat Lust, seine Ziele aufzuschreiben - zumindest, wenn er es noch nie gemacht hat. Unser Unterbewusstsein kommt zwar mit großen Datenmengen klar, braucht aber bei Zielen präzise Angaben. Das haben wir ja auch schon weiter oben geklärt. Mache es deinem Kopf also leicht, dann hilft er dir auch fleißig - versprochen!

Nimm dir einen Abend Zeit dafür, setze dich in Ruhe an einen Tisch, öffne dir deinen Lieblingswein und schreibe einfach drauf los. Danach sortierst du deine Ziele chronologisch. Unterteile sie beispielsweise in kurz- (bis 1 Jahr), mittel- (1-7 Jahre) und langfristige Ziele (>7 Jahre).

Wenn du es jetzt wie ein richtiger Profi machen willst, lässt du genau das in deine Morgenroutine einfließen - nur lass bitte den Wein weg ;-) Schreibe dir also jeden Morgen deine 3 wichtigsten kurzfristigen Ziele dreimal auf. So rutschen sie direkt ins Unterbewusstsein. Ich konzentriere mich in meiner Morgenroutine gerne auf die kurzfristigen Ziele, weil sie mir die nötige Motivation und Zuversicht geben, die langfristigen Ziele im Blick zu behalten. Falls du es nicht schon einmal gemacht hast, probiere es nur einen Monat lang. Das Ergebnis wird dich begeistern.


Das Ziel hinter dem Ziel

Was soll das bedeuten? Ist das Ziel nicht schon ein Endzustand? Häufig nicht. Nehmen wir mal ein einfaches Beispiel: Paul möchte reich werden, denn, wenn er reich ist, hat er ja etwas geschafft, man wird ihn schätzen und blickt zu ihm auf.

Offenbar ist es Anerkennung, was er eigentlich anstrebt - also das Ziel hinter dem Ziel. Reich zu sein, ist damit nur Mittel zum Zweck. Auch wenn dieses Beispiel eher trivial ist, verbirgt sich häufig hinter unseren Zielen noch ein tieferes Ziel. Das muss im Übrigen gar nicht schwieriger zu erreichen sein, man sieht es nur nicht immer auf den ersten Blick. Wenn du allerdings über lange Zeit das  “oberflächliche” Ziel verfolgst, kann es sein, dass du dich selbst bei Erreichung nicht richtig glücklich fühlst.




Daher probiere mal das Warum-Spiel aus. Das kennst du sicherlich schon von Kindern, die auf manchmal nervtötende Weise immer weiter nach dem Warum fragen, bis man irgendwann einfach keine Antwort mehr hat. Schnapp dir also einen guten Freund oder eine gute Freundin, nenne ihm/ihr deine Ziele und lass dich ausfragen, bis du dein Ziel hinter dem Ziel gefunden hast.


Fazit


Ziele sind wie ein Fixstern am Himmel, sie motivieren dich, auf Kurs zu bleiben, und navigieren dich zu deinem angestrebten Ort. Dennoch ist es am Anfang durchaus eine besondere Überwindung, regelmäßig seine Ziele aufzuschreiben, weil man sich ja nur allzu gern mit seiner vagen Vorstellung, seinen flüchtigen Wünschen zufrieden geben würde. Wäre auch einfacher, bringt einen nur nicht weit.

Vielleicht beginnst du sofort, deine Werte zu analysieren und auf deren Grundlage SMARTe Ziele zu setzen. Solltest du jetzt keine Zeit haben, so notiere dir doch zumindest einen Zeitpunkt, wann du damit beginnen möchtest. Du weißt ja: Eine Deadline bewirkt Wunder.

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